Hochinteressant und „brand“-aktuell war der Fachvortrag von Peter Becher, stellv. Kreisbrandmeister und stellv. Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Heidenheim, am 3. Dezember im vollbesetzten Schulungsraum der Feuerwehrabteilung. Die Ortschaftsverwaltung, die Feuerwehrabteilung und der Feuerwehrförderverein mit seinem Vorsitzenden und Organisator dieser Veranstaltung, Hermann Delle ha tten dazu eingeladen. Aktuell deswegen, weil die LandesbauordnungBaden-Württemberg schon bis zum 31.12.2014 vorschreibt, dass: Aufenthaltsräume, in denen bestimmungsgemäß Personen schlafen, sowie Rettungswege von solchen Aufenthaltsräumen …. mit mindestens einem Rauchwarnmelder auszustatten sind. – Wer weiß das schon?
Peter Becher, über viele Jahre Kommandant der Feuerwehrabteilung, freute sich, dass er mit seiner Vortragsreihe an seinem Heimatort beginnen konnte. Die Statistik sagt, dass von ca. 200.000 Bränden in Deutschland sich 4/5 davon in Privathaushalten ereignen. Ca. 500 Menschen sterben jährlich durch Brände in den eigenen vier Wänden. 70 %, davon nachts. Etwa 95 % der Todesfälle sind auf eine Rauchvergiftung zurückzuführen. Ein kleiner Film veranschaulichte deutlich, wie aus einer glimmenden Zigarette in nur zweieinhalb Minuten ein verheerender Zimmerbrand entstand. Deutschland hat einen immensen Nachholbedarf! Bei uns sind gerademal 31 % der Haushalte mit Rauchwarnmeldern ausgestattet. In Schweden sind es 70 % in Großbritannien 75 % und in den USA sind es gar 93 %, mit einer enormen Verringerung der Brandtoten. Gase, wie Kohlendioxid bei offenem Brand und Kohlenmonoxid beim Verschwelen organischer Bausubstanzen und besonders moderne, anorganische Chemiewerkstoffe geben im Brandfall Zersetzungsprodukte wie Salzsäure und Blausäuredämpfe frei, die letztlich zum Erstickungstod führen. Die häufigsten Brandursachen im Haushalt sind: Elektrische Geräte und Leitungen, Feuerstellen, Heizgeräte und Herdplatten. Zu Weihnachten und Silvester häufen sich die Brandfälle. Nicht nur die Vorgaben des Gesetzgebers, die Einsicht, dass Vorbeugen der beste Brandschutz ist, muss sich durchsetzen. Peter Becher erklärte die Funktion der gängigen Rauchwarnmelder-Typen, ihre Lebensdauer und wo sie sinnvoll angebracht werden. In Wohnungen mit Schlafräumen auf mehreren Etagen ist eine Vernetzung sinnvoll. Wer neben dem vorgeschriebenen Mindestschutz (Personenschutz) einen optimalen Schutz der Wohnung vorsieht, stattet alle Räume vom Keller bis zum Dachboden mit Rauchwarnmelder, am sinnvollsten mit Vernetzung aus. Hitzemelder, Gasmelder und Kohlenmonoxydmelder runden das Angebot der Warnmelder ab.