Fit für den Atemschutzeinsatz

Am 24. und 25. April trafen sich die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Abteilung Dettingen zu einem Ausbildungswochenende. Ziel dieser Schulung war es, die Standards für den Atemschutzeinsatz zu trainieren und damit zu festigen.

Begonnen wurde am Freitagabend mit einem Theorieblock, bei dem es um die Atemschutztauglichkeit, Einsatzgrundsätze und die Gerätetechnik mit ihren möglichen Störquellen ging. Es folgte das Themengebiet „Brennen & Löschen“. Zu Beginn wurden die Grundlagen einer Verbrennung sowie der Brandverlauf bei einem Zimmerbrand betrachtet. Durch die immer besser werdende Isolierung von Gebäuden werden die Atemschutzträger der Feuerwehr vor immer größere Herausforderungen durch Brandphänomene gestellt. Diese wurden den Kameraden vorgestellt und deren Entstehen und einhergehende Gefahren besprochen. Damit sollte es aber auch genug der Theorie für diesen Tag sein. Anhand von kleinen „Versuchsbränden“ konnten die Auswirkungen der Strahleinstellung von Voll- und Sprühstrahl sowie der Unterschied von Wasser und sogenanntem Netzwasser selbst ausprobiert werden. Diese Erfahrungen bilden die Grundlage für die Anwendung einer angemessenen Löschtechnik für den entsprechenden Brand, um damit den Schaden durch Löschwasser auf ein Minimum zu begrenzen. Den letzten Teil an diesem Abend bildete das Ausrüsten mit Atemschutzgeräten. Dies konnte von den Kameraden sowohl im Feuerwehrfahrzeug unter Fahrbedingungen, sowie in der Fahrzeughalle geübt werden. Da die Anfahrt zu einem Brand teilweise nur sehr kurz ausfallen kann, ist es wichtig, dass die Abläufe beim Ausrüsten mit Atemschutz sehr routiniert ablaufen, um keine Zeit zu verlieren. Jedoch darf hier dem sogenannten Angriffstrupp kein Fehler unterlaufen, da er sich sonst selbst in Gefahr bringen kann, wenn beispielsweise das Atemschutzgerät nicht richtig vorbereitet wurde. Den ersten Tag des Atemschutzwochenendes ließen die Feuerwehrmänner und –frauen gemütlich mit einer Pizza zur Stärkung ausklingen.

Der darauf folgende Samstag stand ganz im Zeichen der praktischen Ausbildung. Vormittags konnte an verschiedenen Stationen das Öffnen von Türen zu einem Brandraum und die Handhabung des Hohlstrahlrohrs unter Anleitung von Ausbildern geübt werden. An zwei weiteren Stationen wurde das bisher gelernte von den Kameraden selbst wiederholt und gefestigt.

Anschließend wurde das Feuerwehrhaus verlassen, um das Verlegen von Schlauchleitungen in einem alten Wohnhaus realitätsnah üben zu können. Die unterschiedliche Verteilung der Aufgaben in Gruppe und Staffel wurde hierbei aufgezeigt. Wie Schlauchleitungen über Treppen in rauchfreien und verrauchten Bereichen verlegt werden können, konnte von den Atemschutzträgern geübt werden. Vor allem die richtig vorbereitete Schlauchreserve für einen Innenangriff, entscheidet oftmals über den Einsatzerfolgt. Der hier fortschreitende Trend zu sogenannten „Schlauchpaketen“ wurde den Kameraden vorgestellt und konnte ausprobiert werden. Nachdem alle Schläuche wieder aufgeräumt waren, wartete auch schon das Mittagessen auf die Teilnehmer. Mit Schnitzel, Spätzle und Salat wurden die verbrauchten Kraftreserven wieder aufgefüllt.

Nach einer ausgiebigen Pause stand am Nachmittag das Absuchen von verrauchten Bereichen mit Hilfe der Wärmebildkamera auf dem Plan. Nachdem in der Gruppe die Grundsätze für das Absuchen von Räumlichkeiten diskutiert wurde, konnte dies jeder selbst testen. Auch hierzu wurde wieder in einem alten Wohnhaus mit möglichst realistischen Verhältnissen geübt. Das ehemalige Wohnzimmer des Gebäudes war dazu mit Disconebel verraucht worden. Truppweise wurde der Raum durchsucht und alle wichtigen Informationen über Funk nach außen zu den anderen Kameraden weiter gegeben. Um sich nach dem Betreten des Raumes schnell einen Überblick über diesen verschaffen und etwaige Gefahren erkennen zu können, wurde der „Würfelblick“ mit der Wärmebildkamera geübt. Dabei wurde der große Vorteil der Wärmebildkamera bei solchen Einsätzen deutlich. Musste früher im Blindflug ein Raum durchsucht werden, so kann sich der Atemschutzträger heute binnen weniger Sekunden einen Eindruck über den zu durchsuchenden Raum machen.

Zum Abschluss hieß es ein letztes Mal aufräumen und alle Gerätschaften wieder Einsatzbereit machen, bevor Resümee über die vergangenen beiden Tage gezogen werden konnte. Am Schluss waren sich alle einig, die gesammelten Erfahrungen sind wichtig für die kommenden Einsätze unter Atemschutz und müssen in Zukunft noch weiter geübt werden. Es besteht also Wiederholungsbedarf.